
Cordoba gilt als die drittgrößte Stadt Andalusiens und ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Aufgrund ihrer zahlreichen Sehenswürdigkeiten und bunten Volksfeste zieht sie Jahr für Jahr Touristen aus aller Welt an und wurde wegen ihrer bewegten Geschichte und abwechslungsreichen Kultur, die eine Vielzahl unterschiedlicher Einflüsseaufweist, in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen.
Überall in Cordoba finden sich die Zeugnisse der teils ruhmreichen Vergangenheit der Stadt, die stark von ihren römischen, westgotischen und arabischen Bewohnern geprägt wurde. Um sich in Cordoba auf die Spuren der Vergangenheit zu begeben, sollten Urlauber im Idealfall gleich mehrere Tage einplanen.
UNESCO-Weltkulturerbe
Cordoba gehört seit 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Die heutige Stadt Cordoba lässt sich bis auf die ursprüngliche iberische Besiedlung zurückführen. Ihren Namen (lateinisch Corduba) erhielt sie durch die Römer, welche die zunächst kleine Siedlung ab 169 v. Chr. zu einem der Hauptorte Südspaniens machten. Cordoba erhielt seine Bedeutung jedoch erst in der Spätantike, als es zwischen dem 3. und 4. Jahrhundert zum Bischofssitz von Ossius wurde, der als Berater von Konstantin dem Großen in die Geschichte einging.
Auch nach ihrer Zerstörung durch die Vandalen blieb die Stadt ein Teil des Westgotenreiches und wurde zwischen 554 und 571 Teil des Byzantinischen Reiches. Nach der Rückeroberung durch die Westgoten im Jahr 572 verliert die Stadt zunächst stark an Bedeutung. 711 wurde Cordoba von den Mauren eingenommen und ist ab 756 Hauptstadt des Emirats gleichen Namens.
In den kommenden Jahrhunderten wurde Cordoba stark islamisch geprägt. Im 10. Jahrhundert lebten im sogenannten Kalifat von Cordoba circa eine halbe Million Menschen und die Stadt, die für das friedliche Zusammenleben von Christen, Juden und Muslimen bekannt war, zählte zu den größten der bekannten Welt.
Nachdem die Herrschaftsverhältnisse ab 1031 noch mehrmals wechselten, wurde das arabische Cordoba 1236 von christlichen Truppen zurückerobert. Größere Teile der Stadt wurden im Zuge des spanischen Unabhängigkeitskrieges 1808 durch französische Truppen zerstört.
Das Klima in Cordoba wird stark durch den Atlantik beeinflusst und zeichnet sich durch sehr milde Winter, mit wenig Frost und umso heißere Sommer aus. In der Stadt werden die höchsten durchschnittlichen Höchsttemperaturen in ganz Europa gemessen und gerade im August steigt das Thermometer regelmäßig auf mehr als 40 Grad Celsius. Zudem gibt es tagsüber ziemlich große Temperaturschwankungen, sodass von einer Reise im Hochsommer eher abzuraten ist. Vor allem die engen Gassen von Cordobas Altstadt sind zu dieser Zeit kaum zu ertragen.
Die Durchschnittstemperatur liegt von Anfang Julis bis Ende August bei 27 Grad und die Niederschläge konzentrieren sich auf die kühleren Monate Dezember bis Februar. Die angenehmsten Reisetemperaturen herrschen somit von März bis Juli sowie im Oktober und November.
Urlauber denken bei Cordoba zunächst an Kirchen und andere Baudenkmäler, jedoch hat die Stadt noch viel mehr zu bieten. Gerade im Frühling lohnt sich ein Besuch rund um eines der zahlreichen Volksfeste, für welche Cordoba berühmt ist. Wie in vielen spanischen Städten finden sich auch hier aufwendige Osterprozessionen, bei denen Marienfiguren durch die Stadt getragen werden. Neben den traditionellen Figuren werden in Cordoba jedoch auch zeitgenössische Kunstwerke durch die Innenstadt getragen.
Im Mai finden das bekannte Feria de Mayo sowie der Concurso de Patios Cordobeses statt. Letzteres Fest ermöglicht es auch Touristen einen Blick in die, ansonsten größtenteils privaten, Hinterhöfe zu werfen. Unter den vielen pittoresken Patios wird in diesem Zusammenhang Jahr für Jahr der schönste Hinterhof gewählt.
Beim Cruces handelt es sich um einen traditionellen Wettbewerb unter den Stadtteilen Cordobas. In jedem Stadtteil werden hierzu aufwendige Blumenkreuze aufgestellt, die der Stadt ein überaus buntes Antlitz verleihen.
Cordoba liegt im Norden Andalusiens, im Tal des Guadalquivir, dem einzigen schiffbaren Fluss Spaniens und ist verkehrstechnisch in alle Richtungen gut angebunden. Sevilla ist lediglich 119 Kilometer, Málaga 131 Kilometer und die spanische Hauptstadt Madrid 297 Kilometer entfernt. Die Provinz Cordoba wird von den Provinzen Málaga, Sevilla, Badajoz, Ciudad Real, Jaén und Granada begrenzt.